Auslandsbrief nach Luxemburg mit Doppelzensur

Der vorgestellte Auslandsbrief ist sicherlich für einen auf Zensurpost oder auf das Smmelgebiet Luxemburg spezialisierten Sammler nicht die große Rarität. Gleichwohl dürften derartige Belege aus dem Bedarf nicht zur Masse gehören.

Der Beleg ist mit einem Pfennig überfrankiert, lief von Solingen (Britische Zone) nach Esch sur Alzette/Luxembourg und wurde zweifach zensiert.

Vorderseitig links wurde ein violetter Zensurstempel „British Censorship Germany“ mit der Prüfernummer 0158 und Krone abgeschlagen. Er wurde bei der Zensurstelle Bonn verwendet.

„[…] Bei der District Censorship Station Nr. 1 in Bonn kamen die Nummern 0001 bis 0500 geschlossen und zwischen 800 bis 1.000 einzeln verstreut vor. […][1]

Der vorderseitig rechts aufgebrachte violette Stempel der Luxemburger Zensurstelle ist leider nicht vollständig aufgebracht worden. Innerhalb des schildähnlichen Stempelfragmentes wäre ansonsten „CONTROLE PAR EXAMINATEUR 26. MRZ. 1947“ (Controle par Examinateur = kontrolliert durch Prüfer – der Verfasser) lesbar. Auf dem oberen Steg des Stempels befindet sich eine Krone.

Der Sitz der Zensurstelle befand sich in Luxemburg/Stadt.

Abb. 1: Vorderseite mit Aufgabestempel „Solingen-Wald 13.3.47 17-18“

 

Abb. 2: Luxemburger Zensurstempel vom 26. März 1947 (Vergrößert)

 

Abb. 3: Rückseite mit Ankunftsstempel „Esch A b 28.3.47 - - 5“

Der zwecks Zensur des Inhaltes geöffnete Brief wurde anschließend mit Verschlussstreifen des Prüfers wieder geschlossen, wobei englische Zensurstellen grundsätzlich links geöffnet haben.

Rechtsseitig erfolgte dann eine erneute Öffnung des Briefes durch die luxemburgische Zensurstelle. Der Verschluss wurde mit Streifen „Grand-Duche de Luxembourg Contrôle des Communications Postales“ (Großherzogtum Luxemburg Kontrolle der Postkommunikation – der Verfasser) vorgenommen.

Weitere Informationen zur luxemburgischen Zensur nach dem II. Weltkrieg finden sich u. a. in philatelistischen Internetforen.



[1] Riemer, Karl-Heinz: Die Postzensur der Alliierten im besetzten Deutschland nach dem II. Weltkrieg, Seite 69, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V., Soest, 2. unveränderter Nachdruck 2001

 

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